Letzte Aktualisierung: Samstag, 10.11.2012

Festgeld Basiswissen – Das sollten Sie wissen

Festgeld gehört in Deutschland schon seit Jahren zu den beliebtesten Anlageprodukten. Lediglich das Sparbuch steht in der Gunst der Verbraucher noch ein wenig höher. Dass die Festgeldanlage trotz Krisen zulegen konnte, ist schnell erklärt: Sie gilt als absolut sicher, bietet einen garantierten Zins und setzt keinerlei Kenntnisse oder Fachwissen voraus. Das macht Festgeld zum idealen Investment für sicherheitsbewusste Sparer, die sich nicht von den Märkten überraschen lassen wollen, sondern klare Linien wünschen.

Hohe Transparenz bei der Geldanlage
 
Festgeld zeichnet sich diesbezüglich vor allem durch seine Transparenz aus. Der Kunde kann gewissermaßen selbst entscheiden, wie hoch die Rendite ausfallen wird. Das ist der Tatsache zu verdanken, dass die Zinsen bei der Festgeldanlage nicht variabel sind und somit keinen Schwankungen unterliegen. Stattdessen werden sie für die gesamte Laufzeit garantiert, unabhängig davon, wie sich die Finanzmärkte im Laufe der Jahre entwickeln. Dabei gilt die einfache Regel: Je länger man das Geld anlegt, desto höher ist der Zins, wobei auch hier Ausnahmen die Regel bestätigen. Unser Festgeldvergleich zeigt, wo es aktuell die besten Konditionen für die gewünschte Laufzeit gibt.
 
Laufzeiten bis zu zehn Jahre
 
Angeboten wird Festgeld mit Anlagezeiträumen von bis zu zehn Jahren. Denkbar ist auch, das Kapital nur für wenige Woche zu parken, was angesichts der eher niedrigen Verzinsung bei kurzen Laufzeiten allerdings nur bedingt empfehlenswert ist. Welches Zeitfenster sich für die eigenen Zwecke eignet, sollte vorab geklärt werden. Wichtig ist, dass man die gesamte Laufzeit über auf das Kapital verzichten kann und Grenzen gesetzt werden. Das gilt umso mehr, weil eine Festgeldanlage oft erst ab einer bestimmten Summe möglich ist. Je nach Bank liegt der Mindestanlagebetrag bei etwa 2.500 Euro. Teils müssen auch 10.000 Euro investiert werden, um von den Festgeldkonditionen zu profitieren, wohingegen andere Banken ganz auf eine Mindestanlage verzichten. Auch hier wieder der Hinweis auf unseren Festgeldvergleich. Denn selbst mit einem geringen Kapitaleinsatz ist Festgeld zu attraktiven Konditionen möglich.
 
Die Gutschrift der Zinsen
 
Unterschiede gibt es bei der Festgeldanlage allerdings nicht nur beim Zinssatz und dem Anlagebetrag, sondern auch in puncto Zinsgutschrift und Kündigung. Die Gutschrift der Zinsen erfolgt entweder jährlich auf das Referenz- oder Verrechnungskonto oder aber die Zinsen werden auf dem Festgeldkonto verbucht, weiter verzinst und erst zum Ende der Laufzeit ausgezahlt. Bei der zweiten Variante profitiert man vom Zinseszinseffekt, könnte aufgrund der höheren Zinszahlung allerdings auch den mit der Bank vereinbarten steuerlichen Freibetrag (Stichworte: Sparerpauschbetrag und Freistellungsauftrag) überschreiten.
 
Auf die Kündigungsfristen achten
 
Was die Kündigung betrifft, gibt es ebenfalls zwei Optionen. Ideal sind Offerten, bei denen nicht gekündigt werden muss. In der Regel setzen Banken allerdings voraus, dass der Kunde die Festgeldanlage fristgerecht kündigt. Anderenfalls verlängert sich die Laufzeit um den vereinbarten Zeitraum und die Zinsen werden an die aktuellen Konditionen angepasst. Das wäre ärgerlich, wenn man auf einen bestimmten Zeitpunkt hin gespart hat. Deshalb sollte man sich notieren, wann die Kündigung bei der Bank vorliegen muss. Den Vertrag vorzeitig zu beenden, ist nicht ratsam. In dem Fall wird nur ein minimaler Zins gezahlt und es muss sogar mit Bearbeitungsgebühren gerechnet werden.

Sicher – auch im EU-Ausland
 
Die Sicherheit ist beim Festgeld über die gesetzliche Einlagensicherung und bei vielen Banken zusätzlich über die freiwilligen Einlagensicherungsfonds gewährleistet. Die gesetzlichen Regelungen, die von der EU-Kommission erarbeitet wurden und daher EU-weit gelten, sehen einen Schutz von 100.000 Euro je Kunde und Bank vor. Bis zu diesem Betrag kann getrost auch bei Banken mit Sitz im EU-Ausland investiert werden, sagt die Stiftung Warentest. Bei den deutschen Unternehmen greift in den meisten Fällen ein deutlich höherer Schutz, wenn sie sich an der freiwilligen Einlagensicherung beteiligen. Sie deckt je nach Verbund bis zu 100 Prozent des Kapitals in unbegrenzter Höhe ab.
 
Festgeld flexibel nutzen
 
Andere Risiken sind im Rahmen der Festgeldanlage ausgeschlossen. Das einzige Ärgernis, mit dem Sparer rechnen müssen: Die Zinsen steigen wieder. Die Entwicklung der Festgeldzinsen lässt sich allerdings nur sehr schwer bis gar nicht vorhersagen. Deshalb raten Experten von allzu langen Laufzeiten ab, wenngleich sie den höchsten Zins bieten. Sofern es die Finanzen erlauben, sollte ein wenig breiter investiert werden, um sowohl den kurz-, als auch den mittel- und längerfristigen Bereich abzudecken. Zum Beispiel kann man das Geld auf drei Laufzeiten aufteilen: zwölf Monate (kurz), zwei Jahre (mittel) und vier Jahre (lang). Damit ist man zwar auch nicht vor Zinsänderungen gefeit, kann aber wesentlich flexibler darauf reagieren.
 
Keine Kosten
 
Zu den Kosten eines Festgeldkontos gibt es nicht viel zu sagen, denn üblicherweise entstehen bei der Festgeldanlage keine Kosten. Die Kontoeröffnung ist ebenso gebührenfrei wie die Kontoführung und die Kündigung samt Auszahlung. Wer sich allerdings die Kontoauszüge schicken lässt, statt sie online aufzurufen, muss die entsprechenden Portokosten tragen. Ansonsten bleibt beim Festgeld jeder Cent der Rendite erhalten – und genau das wissen Sparer zu schätzen.


Bild Festgeld Schild © m.schuckart - Fotolia.com

Sie haben weitere Tipps zum Thema? Dann abgeben und belohnt werden!

Unter allen abgegebenen Tipps auf AsFro.de verlosen wir jeden Monat 50€.
Also jetzt mitmachen: