Letzte Aktualisierung: Donnerstag, 22.11.2012

Girokonto wechseln – Darauf müssen Sie achten

Ein Girokonto ist schnell eröffnet und kann ebenso zügig genutzt werden. Der anschließende Wechsel vom alten zum neuen Konto nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch und sollte keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden. Die ersten Wochen, teils auch Monate wird man zweigleisig fahren müssen, ehe sich die neue Bankverbindung etabliert hat und das alte Girokonto endgültig ad acta gelegt werden kann. Wir raten daher, Schritt für Schritt vorzugehen und nichts zu übereilen. Dafür nimmt das Girokonto als persönliche Finanzzentrale eine viel zu wichtige Rolle ein.
Buchungen umleiten
 
Was den Girokontowechsel vergleichsweise aufwendig macht – davon sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen –, ist der Umstand, dass sämtliche Zahlungspartner informiert und alle Buchungen umgeleitet werden müssen. Das funktioniert in der Regel nicht von heute auf morgen, und vermutlich muss ab und an zwei Mal auf das neue Girokonto verwiesen werden. Doch solange man sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und den Wechsel konsequent in Angriff nimmt, geht alles reibungslos über die Bühne.
 
Wechselservice der Banken
 
Viele Banken greifen ihren Neukunden dabei gerne unter die Arme. Die Vorgehensweise ist recht unterschiedlich. Teilweise werden lediglich Formulare mit der neuen Bankverbindung zur Verfügung gestellt, die dann an Versicherungen und Versorger geschickt werden können. Ab und an übernehmen die Banken auch den Schriftverkehr. Das setzt voraus, dass der neue Kunde seine bisherigen Kontoauszüge einschickt. Anhand der Buchungen lässt sich dann ablesen, welche Unternehmen über den Kontowechsel informiert werden müssen. Dieser Service ist sicherlich praktisch. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, führt aber kein Weg daran vorbei, selbst zu verfolgen, welche Zahlungen bereits über das neue Girokonto abgewickelt werden und bei welchen Buchungen nach wie vor die alte Bankverbindung genutzt wird.
 
Wichtig: Grundbetrag auf das neue Konto einzahlen
 
Unabhängig davon, ob man die Bank arbeiten lässt oder selbst aktiv wird: Ein Girokonto-Wechsel erfolgt immer in mehreren Schritten. Punkt eins ist die Suche nach einem passenden Angebot. Dazu bietet sich unser Girokontovergleich an. Punkt zwei besteht darin, das Konto zu eröffnen. Danach beginnt dann die eigentliche Wechselphase. Unser Tipp: Damit das Konto gleich aktiv in den Zahlungsverkehr eingebunden werden kann, muss ein Grundbetrag eingezahlt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass erste Abbuchungen das neue Girokonto gleich in die roten Zahlen manövrieren. Das ist zum einen teuer, zum anderen unangenehm.
 
Daueraufträge ändern
 
Weiter geht es mit den Daueraufträgen. Jeder dieser Aufträge muss einzeln beim alten Konto gelöscht respektive gekündigt und umgehend beim neuen Girokonto wieder eingerichtet werden. Sinnvoll ist es, sich Notizen zu machen, welche Daueraufträge vorhanden waren – eine Übersicht kann bei der Bank angefordert oder online eingesehen werden – und welche wieder „aktiv“ sind. Gleiches gilt für Lastschriftvereinbarungen. Dieser Punkt ist besonders wichtig. Denn Lastschriften, die nicht ausgeführt werden können, weil das Konto nicht mehr existiert, kosten Geld. Daher darf das alte Girokonto nie vorzeitig gekündigt werden.
 
Zahlungspartner informieren
 
Um zu ermitteln, welche Beträge per Lastschrift vom Konto abgebucht werden, sind die Kontoauszüge das wichtigste Hilfsmittel. Um keine Zahlung zu übersehen, sollten die Belege von mindestens zwölf Monaten durchforstet und alle Zahlungspartner notiert werden. Das betrifft Zahlungsaus- und -eingänge. Dieser Part gleicht einer Sisyphusarbeit, ist aber unumgänglich. Um es Ihnen etwas leichter zu machen, haben wir eigens für den Kontowechsel eine Checkliste konzipiert.

 
Musterschreiben zum Kontowechsel
 
Die Liste mit den Unternehmen, die Geld abbuchen oder einzahlen, gilt es dann abzuarbeiten. Jedem Unternehmen und jeder Einrichtung muss die neue Bankverbindung mitgeteilt werden. Mitunter reicht dazu ein Anruf oder das Konto kann online geändert werden. Anderenfalls muss schriftlich auf den Wechsel aufmerksam gemacht werden. Ein paar Zeilen genügen dazu völlig – hier zwei Beispiele:
 
Lastschriften
Zahlungseingänge
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
ich habe eine neue Bankverbindung. Bitte ziehen Sie fällige Beträge ab sofort von folgendem Konto ein:
 
Kontonummer: 1234567890
Bankleitzahl: 123 456 78
Musterbank, Musterdorf
 
Das bisherige Girokonto steht nicht mehr zur Verfügung.
 
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
ich habe eine neue Bankverbindung. Bitte überweisen Sie meinen Lohn/die Rente/das Kindergeld ab sofort auf folgendes Konto:
 
Kontonummer: 1234567890
Bankleitzahl: 123 456 78
Musterbank, Musterdorf
 
Das bisherige Girokonto steht nicht mehr zur Verfügung.
 
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
 
 
Abwarten und erst dann kündigen
 
Dann heißt es, abzuwarten. Je nachdem wie schnell die neue Kontonummer übernommen wird, kann es mehrere Wochen dauern, ehe die Buchungen komplett über das neue Girokonto laufen. So lange muss man sich gedulden und mit zwei Konten arbeiten. Erst wenn auf dem alten Konto keine Zahlungen mehr ein- oder ausgehen, kann es gekündigt werden. Dazu erhalten Sie weitere Informationen in unserem Ratgeber „Girokonto kündigen“.


Bild Taschenrechner © Bernd_Leitner - Fotolia.com

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